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Es ist gut möglich, dass auf dem Umweg über eine Übertragung von Zeichen und Zeichenkombinationen aus vorgriechischen Schriftzeugnissen in die Keilschrift ein neuer Weg zum besseren Verständnis der Linear A zu finden wäre. Dazu folgendes Beispiel:
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GADA | GADA | |||
GORILA V AB 38 |
ZATU S. 207, Nr 186 |
ZATU S. 368 |
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UDU, LU | DIB, UDU | |||
GORILA V AB 77 |
ZATU S. 300, Nr 575 |
ZATU S. 371 |
Deimel gibt als Grundbedeutung für das Zeichen GADA die sumerische Bedeutung ga-ad, ga-da = "Flachs, Linnengewand" und berichtet, dass gad auch als Determinativ vor Kleidern verwendet worden ist Anm. 1. Nach Labat hat das Keilschriftzeichen GAD die Bedeutung "lin, étoffe de lin" und diente auch als Determinativ vor den Bezeichnungen von Kleidern aus Leinen Anm. 2.
Bei Deimel finden wir für das Keilschriftzeichen UDU die Grundbedeutung "Schaf, Wolltier" Anm. 3, und Labat übersetzt das Zeichen UDU mit "mouton, petit betail" Anm. 4.
Wenn nun die Annahme stimmt, dass AB 38 und AB 77 aus der Linear A die gleichen Bedeutungen haben, wie die Keilschriftzeichen GAD und UDU, so wird das vorgriechische Linear A- Zeichen A 526 vielleicht verständlich Anm. 5:
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HT 33.3 |
Die in Hagia Triada gefundene Zeichenkombination "Schaf" und "Tuch, Kleid" könnte somit Wollstoff oder Wollkleid bedeuten.
Anm. 1: ŠL, S. 228
Anm. 2: LABAT, S. 81
Anm. 3: ŠL, S. 987, Zeichen 537
Anm. 4: LABAT, S. 223
Anm. 5: GORILA V, S. XXIV, Nr. A 526
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Hans A. Glarner
CH 8702 Zollikon